HOVERAir X1 Pro Max – Meine Langzeiterfahrung nach 12 Monaten

Vor rund einem Jahr habe ich die selbstfliegende, ultrakompakte Tracking-Drohne HOVERAir X1 Pro Max zum ersten Mal vorgestellt – eine Drohne, die man eigentlich kaum noch Drohne nennen möchte. Sie ist eher eine autonome Selfie- und Action-Kamera mit Flugfunktion, irgendwo zwischen Drohne, Gimbal und Kameramann. Zeit also für einen echten Langzeitbericht: Nutze ich sie heute noch? Hat sie sich bewährt? Und würde ich sie immer noch empfehlen?

Tatsächlich reicht die Geschichte weiter zurück. Meine erste Begegnung mit Hover war die ursprüngliche, kickstarterfinanzierte Version: eine klappbare Selfie-Drohne, die ohne Fernsteuerung fliegen und mich autonom verfolgen konnte. Die Reaktionen damals waren vorsichtig – „nettes Spielzeug“, „mal sehen, was daraus wird“. Doch schon ein Jahr später erschien die überarbeitete Pro- bzw. Pro-Max-Version, die nicht nur größer, sondern auch stabiler, leistungsfähiger und funktionell deutlich ausgereifter war.

Konzept: Eine Drohne ohne klassische Drohne zu sein

Bis heute überzeugt mich das Grundprinzip dieser Kamera: Sie ist nicht dafür gedacht, kilometerweit zu fliegen, FPV zu ersetzen oder große Luftaufnahmen zu erstellen. Ihr Fokus ist ein anderer – sie soll mich filmen. Ohne Controller. Ohne Aufwand. Ohne komplizierte Setup-Zeiten.

Damit ist sie weniger Konkurrenz für konventionelle Drohnen als vielmehr eine völlig eigene Geräteklasse. Etwas, das vielen Creatorn, Reisenden oder Outdoor-Menschen einen „zweiten Kameramann“ bietet, ohne überhaupt jemanden dabeizuhaben.

Und genau in diesem Einsatzgebiet spielt die HOVERAir X1 Pro Max nach wie vor ihre größte Stärke aus.

Praxis: Ein Jahr unterwegs um die halbe Welt

Die wichtigste Frage nach so langer Zeit: Nutze ich sie wirklich? Die Antwort ist eindeutig – ja. Und zwar häufiger, als ich es am Anfang gedacht hätte.

Die HOVERAir X1 Pro Max war mit mir unterwegs in:

  • Kolumbien
  • auf den Azoren
  • auf Madeira
  • bei zahlreichen Locations und Workshops in Deutschland

Überall dort konnte sie das tun, wofür sie gebaut wurde: mich beim Filmen und Fotografieren begleiten, umkreisen, verfolgen, dynamische Shots liefern – ohne dass ich dafür eine komplexe Drohne auspacken musste.

Das kompakte Maß ist nach wie vor ihr größter Vorteil: Zusammenklappen, in die Tasche stecken, starten – fertig. Keine Kalibrierung, kein GPS-Warten, keine Fernsteuerung. Genau das macht sie im Alltag so wertvoll.

Robustheit: Ein unfreiwilliger Wasser-Test

Ein Erlebnis hat mich besonders überrascht. Auf den Azoren ist mir einmal Wasser in meinen Kamerarucksack gelaufen. Die Drohne lag in ihrem Lade- und Transportcase – und hat es unbeschadet überstanden.

Nicht falsch verstehen: Sie ist nicht wasserdicht. Aber das Transportcase hat so gut geschützt, dass weder Elektronik noch Mechanik Schaden genommen haben. Lediglich an kleinen Schrauben sieht man bis heute leichte Salzrückstände. Die Drohne funktioniert trotzdem wie am ersten Tag.

Für mich ein Zeichen, dass das Case nicht nur eine Ladeschale ist, sondern ein echter Schutzkoffer. Und dass das geringe Gewicht der Drohne im Ernstfall ein großer Vorteil ist.

Steuerung: Smartphone oder Beacon?

Viele fragen nach der Reichweite und Steuerungsmöglichkeiten. Die einfache Antwort: Die X1 Pro Max ist nicht dafür gemacht, weit weg zu fliegen. Die Steuerung per Smartphone erfolgt über WLAN – ideal für Nahaufnahmen, nicht für mehrere Hundert Meter.

Zusätzlich gibt es den Beacon, eine ausklappbare Mini-Fernsteuerung. Sie ist praktisch, intuitiv und erweitert den Funktionsumfang – aber in meinem Alltag habe ich ihn kaum genutzt. Für meine Art des Filmens ist die Smartphone-Steuerung völlig ausreichend. Wer jedoch mehr manuelle Kontrolle möchte, bekommt hier ein nützliches Upgrade.

Software-Entwicklung: Stetig besser geworden

Eine große Stärke der HoverAir X1 Pro Max ist ihre Software. Der Hersteller hat das System kontinuierlich erweitert, verbessert und stabilisiert. Anfangs gab es noch Schwierigkeiten bei Wasser, Höhenunterschieden oder Abhängen – diese Issues sind inzwischen behoben.

Heute stehen 14 unterschiedliche Flugmodi zur Verfügung, u. a.:

  • Follow
  • Orbit
  • Bird’s Eye
  • Dolly Track
  • Side Track
  • Spiral
  • Indoor Follow (einer der spannendsten neuen Modi)
  • Dolly Zoom

Sämtliche Modi lassen sich direkt an der Drohne oder in der App konfigurieren, inklusive Abstand, Geschwindigkeit, Bewegungsprofil und Foto-/Video-Einstellungen.

Besonders hilfreich ist, dass die App mittlerweile komplett auf Deutsch verfügbar ist.

Kamera: 4K und 8K – erstaunlich viel Leistung in so wenig Hardware

Die Bildqualität bleibt einer der stärksten Punkte. 4K sind Standard, aber 8K ist gerade in Verbindung mit autonomem Tracking ein enormer Vorteil. Durch die hohe Auflösung lässt sich in der Postproduktion stark croppen und stabilisieren, ohne dass die Qualität sichtbar leidet.

Das macht viele Shots möglich, die sonst nur mit deutlich größerem Setup oder zusätzlicher Kamera machbar wären.

Fazit nach 12 Monaten: Ein Werkzeug, das geblieben ist

Wenn ich nach einem Jahr Bilanz ziehe, ist die Antwort eindeutig: Die HOVERAir X1 Pro Max ist geblieben – und sie ist im täglichen Einsatz wertvoller geworden als viele klassische Drohnen.

Sie ersetzt keine professionelle Drohne. Sie ersetzt auch keine FPV-Aufnahmen oder Langstreckenflüge. Aber sie ist die perfekte Selfie-, Vlog- und Creator-Drohne, die sich unauffällig in jedes Reise- oder Fotokit integrieren lässt.

Für mich ist sie bis heute eine der sinnvollsten Ergänzungen, wenn es um leichte, spontane und sehr dynamische Shots geht. Eine kleine Drohne, die genau das tut, wofür sie gebaut wurde – und das erstaunlich zuverlässig.

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